Eröffnung der Sonderausstellung „Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit“

4. April 2024
DHM

Berchtesgaden. Die Dokumentation Obersalzberg zeigt ab 12. April 2024 die erste Sonderausstellung seit der Neueröffnung. 

 

Die Dokumentation Obersalzberg zeigt ein halbes Jahr nach Eröffnung der neuen Dauerausstellung “Idyll und Verbrechen” mit “Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit” die erste Sonderausstellung. Diese ist ab dem 12. April 2024 zu sehen. Mit der Person Albert Speer, der spätestens seit 1938 seinen Hauptwohnsitz am Obersalzberg hatte, steht eine Person im Mittelpunkt der Ausstellung, die eine enge Verbindung zum historischen Ort Obersalzberg aufweist. 

Als Albert Speer 1966 nach zwanzigjähriger Haft aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau entlassen wurde, rückte er für viele Jahre ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Als sympathischer und scheinbar geläuterter Zeitzeuge stieg er zum Medienstar auf.  

Während des Nationalsozialismus war Speer führender Architekt und als Rüstungsminister ein zentraler Akteur des Regimes. Sein Wohnsitz und Atelier befanden sich am Obersalzberg, im sogenannten Führersperrgebiet. Als enger Vertrauter Adolf Hitlers war Speer zusammen mit seiner Familie ein gern gesehener Gast im Berghof, Hitlers Haus am Obersalzberg.  

Nach seiner Haftentlassung verbreitete Speer erfolgreich seine Legende vom unschuldigen Technokraten: Er habe von den NS-Verbrechen nichts 

gewusst und sei, von der Aura Hitlers verführt, unverschuldet in den Krieg hineingeraten. Seine Nähe zu Hitler, die er gezielt gerade am Obersalzberg gesucht hatte, zeichnete er als lästig und geradezu hinderlich und prägte das Zerrbild vom unpolitischen und unbelasteten Ferienort Obersalzberg.  

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage, warum diese Legende Speers in der Bundesrepublik Deutschland über Jahrzehnte so große Resonanz fand – selbst dann noch, als viele seiner Erzählungen durch historische Forschungen längst widerlegt waren. 

Mit Sonderausstellungen sollen künftig Inhalte der Dauerausstellung vertieft und um weitere Aspekte ergänzt werden: Dadurch werden, neben dem Bildungs- und Veranstaltungsprogramm, die Wechselausstellungen zu einem wichtigen Medium einer zukünftigen inhaltlichen Weiterentwicklung der Dokumentation Obersalzberg. Die Sonderausstellungen knüpfen an die früheren Winterausstellungen an, die von 2006 bis 2015 in einem Teil des Bunkers gezeigt wurden. 

Die Sonderausstellung ist vom 12. April bis 15. September 2024 in der Dokumentation Obersalzberg zu sehen. 

„Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit“ ist eine Ausstellung vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände / Museen der Stadt Nürnberg, in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin 

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Vom 25. November bis 2. Dezember bleibt die Dokumentation Obersalzberg geschlossen