Idyll und Verbrechen
Die Dauerausstellung
Zwischen 1933 und 1945 war der Obersalzberg ein nationalsozialistisches Machtzentrum: Über ein Viertel seiner Amtszeit verbrachte Adolf Hitler hier. In seinem Berghof entschied der Diktator in einem Kreis enger Vertrauter über Verfolgung, Krieg und Völkermord.
Zugleich war der Obersalzberg die Kulisse für Hitlers Inszenierung als angeblich sympathischer “Volkskanzler”. Millionenfach wurde dieses Trugbild auf Fotografien und Filmaufnahmen verbreitet und wirkt bis heute nach.
Die Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg informiert in fünf Kapiteln über die Geschichte dieses historischen Ortes, an dem die wundervolle Landschaft eng mit den Schrecken der NS-Herrschaft verbunden ist.
In wenigen Jahren wurde der Obersalzberg vom Bergbauerndorf zum abgeriegelten Führersperrgebiet umgebaut. Im Zentrum befand sich Hitlers Berghof: Dort versammelte der Diktator seinen Hofstaat und herrschte in einer eigentümlichen Atmosphäre aus privatem Wohnsitz und Regierungssitz. Zuletzt zeigt das Kapitel, wie die nationalsozialistische „Führer“-Propaganda inszeniert, produziert und unters Volk gebracht wurde.
Die „Volksgenossen“ strömten in regelrechten Wallfahrten zu ihrem „Führer“ an den Obersalzberg. Wie überall im Reich wurde gleichzeitig rundum die rassistische „Volksgemeinschaft“ in die Praxis umgesetzt: Politisch Andersdenkende, vermeintlich „Asoziale“ und angebliche „Rassefeinde“ – allen voran „die Juden“ – wurden ausgegrenzt, verfolgt und ermordet.
Der Obersalzberg war ein Ort der Außenpolitik und des Krieges: Hier trieb Hitler seine Expansionspolitik voran. Hier empfing er Staatsgäste und Verbündete. Er bereitete die Kriege vor, die er führen wollte: Den Überfall auf Polen ebenso wie den Feldzug gegen die Sowjetunion. Am Kartentisch des Berghofes führte Hitler Krieg.
Es gibt keinen Komplex der nationalsozialistischen Massenverbrechen, der nicht mit dem Obersalzberg verknüpft ist. In diesem Kapitel im Zentrum der Ausstellung richtet sich der Blick auf Tatorte und auf die Schicksale der Opfer: Überall in Europa starben und litten Millionen Menschen wegen der mörderischen Entscheidungen, die am Obersalzberg getroffen wurden.
1945 endete der Krieg auch am Obersalzberg. Hitler hatte den Ort schon fast ein Jahr zuvor verlassen. Nun nahmen Amerikaner und Franzosen das Führersperrgebiet kampflos ein. In den folgenden Jahrzehnten stellte sich die Frage: Was tun mit dem ehemaligen Führersperrgebiet, das zum „Rummelplatz der Zeitgeschichte“ zu werden drohte.
Die Ausstellung endet mit einem Rundgang durch die Bunkeranlage. Dort erzählen zahllose Wandinschriften und Graffiti die Geschichte des Bauwerks. Zwei Installationen informieren über die Themen Zwangsarbeit und Luftkrieg.
Häufige Fragen
Wir empfehlen für den Ausstellungsbesuch inklusive Bunkerrundgang etwa 1,5 bis 2 Stunden einzuplanen. Etwa 40 Minuten dauert ein Kurzrundgang mit unserem Multimediaguide.
Die Ausstellung “Idyll und Verbrechen” verzichtet auf explizites Bildmaterial, beschäftigt sich aber mit den Themen Verfolgung, Krieg und Massenmord. Wir empfehlen den Besuch der Ausstellung ab 12 Jahren.
Alle Informationen dazu finden Sie hier.
Leider können Sie Ihren Hund nicht mit in unsere Ausstellung nehmen. Anerkannte Assistenzhunde sind in unserem Haus willkommen. Mehr zur Barrierefreiheit
Das Fotografieren ohne Blitz oder andere Leuchtmittel ist erlaubt. Die Aufnahmen dürfen ausschließlich für den privaten Gebrauch verwendet werden.
Sperrige Gegenstände, Rucksäcke und große Taschen dürfen nicht mit in die Ausstellung genommen werden. Dies gilt auch für sogenannte Kraxen und Kindertragen, sofern sie auf dem Rücken getragen werden.
Bitte haben Sie Verständnis, dass diese Regelung dem Schutz der anderen Besucherinnen und Besucher sowie der Ausstellungseinbauten und Exponate dient.
Im Untergeschoss finden Sie Getränke- und Snackautomaten.
Bei einem gebuchten Rundgang gibt es keine Mindestteilnehmendenzahl.
Weitere Informationen
Wir bieten regelmäßig öffentliche Rundgänge für Einzelbesuchende durch die Dauerausstellung und Bunkeranlage an.
Bei der Bunkeranlage handelt es sich um ein historisches Bauwerk. Teilweise ist der Boden uneben und an manchen Stellen gibt es Stege mit Gitterboden. Wir empfehlen geeignetes Schuhwerk.