„Omas Tasche und das Hitler-Attentat“: Live-Podcast im Obersalzberger Gespräch
Der BR-Journalist Thies Marsen präsentiert seinen Podcast „Omas Tasche und das Hitler-Attentat“ live im Obersalzberger Gespräch und rekonstruiert dabei seine Familiengeschichte rund um das Attentat vom 20. Juli 1944.
Woher kam eigentlich die Aktentasche, in der Stauffenbergs Bombe am 20. Juli 1944 im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ explodierte? Was bestenfalls eine Fußnote in den großen historischen Zusammenhängen sein sollte, gewinnt plötzlich an Gewicht, wenn besagte Aktentasche zum Teil der eigenen Familiengeschichte wird. Diese Erfahrung machte der Autor und BR-Journalist Thies Marsen, als seine Großmutter ihm eines Tages erzählte, genau diese Tasche besorgt zu haben.
Zunächst reagierte Marsen skeptisch auf die Geschichte seiner Großmutter. Doch die Sache ließ ihn nicht mehr los. War seine Oma indirekt am Attentat beteiligt? Und welche Rolle spielte sein Großvater? Er begann zu recherchieren. Dabei stieß er auf Indizien, die ihre Erzählungen stützten: Bereits wenige Tage vor dem 20. Juli 1944 planten Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer einen Anschlag auf dem Obersalzberg, Hitlers zweitem Regierungssitz. In diesen Tagen hielten sich auch Marsens Großeltern Karoline und Walter Rudolph in Berchtesgaden auf, speisten sogar als „Gäste des Führers“ im Hotel Berchtesgadener Hof – und hatten angeblich die Tasche dabei, in der später die Bombe versteckt war.
Der Attentatsversuch am Obersalzberg unterblieb zwar, doch kurz darauf detonierte die Bombe in der „Wolfsschanze“. Im Zuge seiner Recherchen fand Marsen heraus, dass sein Großvater als Karriereoffizier im Generalstab tatsächlich in Hitlers Umfeld tätig war. Nach dem 20. Juli 1944 blieb Walter Rudolph unbehelligt, er wurde nicht verhaftet – war also doch nichts dran an der Geschichte seiner Oma?
Thies Marsen hat seine familiäre Spurensuche im Podcast „Omas Tasche und das Hitler-Attentat“ verarbeitet. Eine Live-Version des Podcasts ist nun im Obersalzberger Gespräch zu hören – dort, wo seine Großeltern 1944 im Kreis der Mitverschwörer zu Mittag aßen: Das heutige Nationalparkzentrum Haus der Berge steht an dem Ort, wo sich bis 1995 das Hotel Berchtesgadener Hof befand.
„Omas Tasche und das Hitler-Attentat“ – das Obersalzberger Gespräch findet am Mittwoch, 26. November 2025, um 19 Uhr im Nationalparkzentrum Haus der Berge statt. Der Eintritt ist frei.
Es wird um Anmeldung unter anmeldung@obersalzberg.de gebeten.