Gelenkte Blicke im Museum
Die Sichtachsen in der Dauerausstellung „Idyll und Verbrechen“
In der Ausstellung „Idyll und Verbrechen“ verbinden bewusst gesetzte Sichtachsen – Spalten in und Freiräume zwischen den Ausstellungswänden – die Kapitel, die sich mit dem Obersalzberg und der umliegenden Region im Nationalsozialismus beschäftigen visuell immer mit den exemplarisch ausgewählten Tatorten in ganz Europa. Im Verlauf weiten sich diese Sichtachsen zu Durchgängen. Dem entsprechen die inhaltlichen Linien, die vom Obersalzberg und aus der Region zu den Tatorten führen.
Deportationen nach Kaunas
Die Sichtachsen ermöglichen es auch, das Schicksal regionaler Biografien, die in der Ausstellung erzählt werden, geografisch zu verorten. Etwa die Geschichte von Dora Reiner, die am Königssee wohnte und von München nach Kaunas deportiert und dort ermordet wurde. Noch während die Besuchendenn über ihr Leben in der Region erfahren, verweisen die Sichtachsen auf den Ort ihrer Ermordung.
Das Element der Sichtachsen unterstützt die inhaltliche Erzählung der Ausstellung. Die textlichen Inhalte werden durch die Ausstellungsgestaltung visuell unterstütztmitgetragen – die Idylle mit den hier geplanten Verbrechen in Verbindung gebracht.