War Oma am Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt? Der Autor und BR-Journalist Thies Marsen ist zunächst skeptisch, als ihm seine Großmutter eröffnete, sie habe die Aktentasche besorgt, in der Graf von Stauffenbergs Bombe platziert war. „Der 20. Juli war der Schicksalstag unserer Familie“, das behauptete die Oma von Thies Marsen immer wieder.
Marsen beginnt zu recherchieren – und stößt auf erstaunliche Indizien, die die Aussage seiner Großmutter stützen könnten: Schon wenige Tage vor dem 20. Juli 1944 planten Stauffenberg und seine Mitverschwörer einen Anschlag auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden, Hitlers zweitem „Führerhauptquartier“. Zur selben Zeit hielten sich die Großeltern des Autors, Karoline und Walter Rudolph, ebenfalls dort auf – und angeblich auch eine Tasche, in der die Bombe versteckt gewesen sein soll.
Das Attentat am Obersalzberg scheiterte zwar, doch kurz darauf detonierte die Bombe im „Führerhauptquartier“ Wolfsschanze. In seinen Nachforschungen entdeckt Marsen außerdem, dass sein Großvater ein Karriereoffizier im Generalstab war – und damit tatsächlich in Hitlers Umfeld. Über seine Beteiligung an Wehrmachtseinsätzen jedoch schwieg die Familie.
Thies Marsen verarbeitet seine Spurensuche im Podcast „Omas Tasche und das Hitler-Attentat“, der im Juli 2024 erschien.
Eine Live-Version des Podcasts ist beim Obersalzberger Gespräch zu hören.