Seit Jahrzehnten lebten die Mitglieder der jüdischen Familie Holzer als beliebte und angesehene Bürgerinnen und Bürger in Traunstein. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 änderte sich das schlagartig: Auf Anordnung der Nationalsozialisten sollte die Familie verschwinden – Traunstein und der Landkreis sollten „judenfrei“ werden.
Nach Kriegsende war die Erinnerung an die Vertreibung der Familie Holzer nahezu ausgelöscht. In amtlichen Auskünften jener Zeit hieß es beschönigend, die Familie sei „aus Traunstein abgereist“ oder „freiwillig verzogen“.
Heute ist das Geschehen in Traunstein bekannt, aber die Menschen hinter den Namen bleiben kaum greifbar. Der Historiker Friedbert Mühldorfer hat die wenigen überlieferten Spuren zusammengetragen und möchte den Mitgliedern der Familie Holzer ihre Geschichte zurückgeben.
Schüler*innen des Gymnasiums Berchtesgaden und des CJD Berchtesgaden lesen aus Originaldokumenten. Musikalisch begleitet wird die Lesung vom Ensemble Dreiklang.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Berchtesgaden gegen Rechts – Für Vielfalt und Demokratie